José-Enrique Ríos Alonso (19 Spiele, zwei, Tore, keine Vorlage, 1.631 Spielminuten:
Der 21-Jährige kam im vergangenen Sommer von der U23 des VfB Stuttgart nach Essen und ist neben Rückkehrer Erolind Krasniqi die Entdeckung, der große Gewinner, der abgelaufenen Hinrunde. Eigentlich kam Rios Alonso als eine Art Marco-Kehl-Gomez-Ersatz nach Essen. Doch schnell entpuppte er sich als bärenstarker Innenverteidiger. Während er am 1. Spieltag nur elf Minuten und am 2. Spieltag gar nicht zum Einsatz kam, kämpfte er sich im dritten Saisonspiel in Wuppertal (1:0) in die Startelf und blieb in dieser bis zum Jahresende - ohne ein einziges Mal ausgewechselt zu werden. RevierSport-Zeugnis: sehr gut (1).
Yannick Langesberg (8, 0, 0, 307):
Wenn es im RWE-Kader einen Spieler - die vom Verletzungspech verfolgten Kevin Holzweiler und Michel Niemeyer mal ausgeklammert - gibt, der unter den Erwartungen blieb, dann muss man den Neuzugang vom SC Verl nennen. Yannick Langesberg kam eigentlich als Ersatz für Alexander Hahn und sollte mit Daniel Heber die Innenverteidigung bilden. Der Ex-Kapitän des SC Verl stand auch an den ersten beiden Spieltagen in der Startelf. Doch durch eklatante Patzer beim 1:4 gegen den SV Straelen spielte sich der 27-Jährige wieder schnell raus aus der Mannschaft. Es wurde ein neuer Heber-Partner gesucht und in Rios Alonso gefunden. Als sich der Abwehrchef das Wadenbein brach, kam Felix Herzenbruch in die Mannschaft und bildet seitdem ein kongeniales Innenverteidiger-Duo mit Rios Alonso. Und Langesberg? Er durfte einzig noch am 15. Spieltag in Mönchengladbach über 90 Minuten ran. Im Borussia-Park machte er aber in einigen Szenen auch eine eher unglückliche Figur. So dass er in den nächsten fünf Spielen bis zum Winter nur noch vier Kurzeinsätze über jeweils weniger als zehn Minuten absolvieren sollte. Überhaupt kam er nur in acht von 20 möglichen Spielen zum Einsatz. RevierSport-Zeugnis: mangelhaft (5).
Felix Bastians (16, 1, 1, 1.352):
Am 3. September unterschrieb der Routinier einen Vertrag in Essen. Und: beide Seiten können mit der bisherigen Zusammenarbeit zufrieden sein. Bastians hat die Lücke, die Kevin Grund nach seinem Abgang im Sommer hinterlassen hat, adäquat geschlossen. Eigentlich war Michel Niemeyer für diese Position vorgesehen, doch dieser ist bekanntlich seit Saisonbeginn verletzt. Bastians spielt mit sehr viel Ruhe und Routine seinen Stiefel runter und schaltet sich gerne in die RWE-Angriffe mit ein. Der 33-Jährige ist auf jeden Fall eine Konstante im Team und eine Verstärkung für die Mannschaft. RevierSport-Zeugnis: gut (2).
Sascha Voelcke (11, 1, 1, 168):
Der 19-Jährige wechselte im Sommer von der U19 des FC St. Pauli nach Essen. Für den gelernten Linksverteidiger war die Anfangszeit nicht einfach. Er hatte mit muskulären Problemen zu kämpfen, die er auch im Sommer-Trainingslager in Herzlake mit sich schleppte. Er kam als Jungspund in eine neue Mannschaft, in ein neues Umfeld. Von Hamburg ins Ruhrgebiet, das erste Mal von der Familie weg. Für Voelcke war es zunächst hart. Doch von Woche zu Woche steigerte sich der pfeilschnelle Linksfuß. In den letzten Wochen vor der Pause belohnte ihn Trainer Christian Neidhart für die starken Trainingsleistungen und warf ihn immer wieder mal für zehn bis 20 Minuten ins Spiel - jedoch offensiv, statt defensiv. Voelcke scheint mit seiner Unbekümmertheit und enormen Schnelligkeit eine echte Waffe für die linke Seite zu sein. Wenn er weiter hart an sich arbeitet und sich gut entwickelt, wird RWE noch viel Spaß an Sascha Voelcke haben. RevierSport-Zeugnis: befriedigend (3-).
Niklas Tarnat (9, 0, 1, 418)::
Der zentrale Mittelfeldspieler stieß erst am 13. Oktober zum aktuellen Spitzenreiter der Regionalliga West. Er sollte eine Art Back-Up für das bis dahin so tadellos funktionierende Zentrum mit Dennis Grote und Luca Dürholtz sein. Doch kurz vor der Winterpause und dem Fehlen von Kapitän Grote bewies Tarnat, dass mit ihm durchaus auch in der Startelf zu rechnen ist. Er machte seine Aufgaben gegen Bonn und Straelen sehr ordentlich. Der 23-Jährige strahlt eine extreme Ruhe aus. Wenn er noch ein wenig mehr Offensivdrang entwickelt und vielleicht auch mal den einen oder anderen gefährlichen Pass in die Spitze spielt, könnte er sich noch zu einem wichtigen Baustein im Essener Zentrum entpuppen. RevierSport-Zeugnis: befriedigend (3).
Luca Dürholtz (20, 2, 3, 1.550):
Der ehemalige Elversberger Kapitän war lange Zeit der kongeniale Partner zu Dennis Grote. Doch im neuen Jahr, wenn Grote eventuell nicht mehr dabei sein sollte, wird es umso mehr auf Dürholtz im Zentrum ankommen. Bleibt abzuwarten, ob er die Chefrolle im Mittelfeld annimmt und ausfüllen kann. In den letzten zwei Saisonspielen sah das gut aus. Aber klar ist auch, dass Bonn und Straelen nicht der Maßstab von Rot-Weiss Essen sind. Fakt ist, dass Dürholtz ein wichtiger Mann im Spiel von RWE ist - ob mit oder ohne Grote. Die Frage ist eigentlich nur, wer spielt neben Dürholtz? RevierSport-Zeugnis: gut (2).
Erolind Krasniqi (14, 5, 492):
Eigentlich kein echter, aber sicherlich ein gefühlter Neuzugang, deshalb haben wir ihn in diese Auflistung mit aufgenommen. Krasniqi war nämlich in der vergangenen Saison an den BFC Dynamo in die Regionalliga Nordost ausgeliehen. Die Serie wurde im Osten nach gut zehn Spieltagen abgebrochen und das war's dann. Über ein halbes Jahr konnte Krasniqi nicht spielen. Dieses Leihgeschäft hatten sich alle Seiten anders vorgestellt. Und mal ehrlich: Wer hatte Erolind Krasniqi im letzten Sommer überhaupt noch im Hinterkopf, was den rot-weissen Kader betrifft? Wohl sehr wenige Leute. Er ist schlichtweg in Vergessenheit geraten. Doch das, was der 21-Järige seit dem Sommer-Trainingslager in Herzlake anbietet, hat Hand und Fuß. Er hat von Beginn an um seine Chance gekämpft und sich mit guten Trainingsleistungen angeboten. Der Lohn folgte zu Saisonbeginn: Neidhart brachte Krasniqi immer wieder als Joker, in vier Partien auch von Beginn an. 14 Einsätze, fünf Tore: Krasniqi überraschte alle - vielleicht auch ein Stück weit sich selbst. Der nächste Lohn sollte folgen: Er wurde in die U21-Nationalmannschaft des Kosovo eingeladen - und, siehe da: im Prestige-Duell gegen Albanien erzielte der Essener sein erstes Länderspiel-Tor. In den letzten Wochen vor der Pause wirkte er nicht mehr so frisch und ein wenig ausgelaugt. Doch das ist auch nichts Überraschendes für einen jungen Spieler, der solch ein ereignisreiches Jahr hinter sich hat. RevierSport-Zeugnis: gut (2).
Felix Heim (10, 0, 1, 133):
Für den 20-Jährigen gilt eigentlich dasselbe wie für Sascha Voelcke - der einzige Unterschied: Voelcke ist einen Schritt weiter als Heim. Voelcke machte mit einigen positiven Aktionen bei seinen Einwechselungen auf sich aufmerksam. Bei Heim lief es noch nicht so rund. Die Nervosität bei ihm war in seinen wenigen Kurzeinsätzen sichtbar. Er wirkte nicht so unbekümmert wie Voelcke und ihm unterliefen Stockfehler. Aber auch er braucht noch seine Zeit, um sich bei RWE zurechtzufinden. Heim kam von der TSG Balingen nach Essen. RWE stach auch einige Drittligisten im Buhlen um Heim aus. Heißt: Der Junge muss einiges drauf haben, da schlummert einiges an Talent in ihm. Bleibt abzuwarten, ob er schon 2022 sein Potential abrufen und RWE noch helfen kann. RevierSport-Zeugnis: ausreichend (4).
Kevin Holzweiler (8, 1, 1, 398):
Er kam vom FC Viktoria Köln und sollte auf der rechten Offensivseite der Essener für Wirbel sorgen. Das tat er auch in den ersten Begegnungen - nicht immer von Erfolg gekrönt, aber immer mutig und mit dem Versuch einen Unterschied zu machen. Gegen den SC Wiedenbrück dann der große Rückschlag: Kreuzbandriss! RWE hat es auch ohne Holzweiler und Co. geschafft, als Erster in die Winterpause zu gehen. Doch ein Spieler wie Holzweiler fehlt. Er ist derjenige, der gegen die tiefstehenden Gegner Aktionen kreieren sollte und das auch kann. Nun wird er seine Qualitäten in Essen wohl erst zur kommenden Saison wieder unter Beweis stellen können. RevierSport-Zeugnis: befriedigend (3-).
Zlatko Janjic (19, 5, 2, 996):
Janjic oder Engelmann? Das war in dieser Saison oft die Frage. Dass es mit beiden geht und das überaus erfolgreich, das bewiesen Janjic/Engelmann an den letzten zwei Spieltagen. Der 35-Jährige hätte sich vielleicht vor seiner Unterschrift in Essen mehr Spielzeit gewünscht. Doch trotzdem - auch wenn er manchmal von den Fans kritisch beäugt wird: Der ehemalige Verler macht einen guten Job an der Hafenstraße. Sieben Scorerpunkte in knapp 1000 Einsatzminuten sind in Ordnung. Auf Janjic kann Neidhart immer zählen - auch wenn er auf der Bank sitzt, bleibt er ruhig und ordnet sich dem großen Ganzen unter. So gehört es sich auch für einen erfahrenen Profi, der genau weiß, was nötig ist, um am Ende ganz oben zu stehen. RevierSport-Zeugnis: gut (2-)
Ohne Bewertung:
Michel Niemeyer (SV Wehen Wiesbaden), Raphael Koczor (TSV Steinbach), Nils Kaiser und Giuliano Zimmerling (beide eigene U19). Das Quartett kam in dieser Saison noch nicht zum Regionalliga-Einsatz.